3 Bücher, die du als Führungskraft kennen solltest

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Juni 1, 2022 in Führung

In diesem Artikel möchte ich dir die 3 wichtigsten Bücher für dich als Führungskraft vorstellen.

Und bevor wir starten, Zeitreise in 2003…

Ort: Soltau in der Lüneburger Heide.

Der junge Tobias, gerade ausgelernt, noch Milch um den Mund.

„Tobi, die haben hier was für dich abgegeben.“

Ein Geschenk von einem damaligen Lieferanten. Es war mein allererstes Buch rund um Führung und Management.

„Motivaction“ von Klaus Kobjoll.

Kobjoll, der Autor, war langjähriger Chef vom Hotel Schindlerhof in Nürnberg und verfolgte damals (2003) schon eine mitarbeiterorientierte Philosophie.

Wohlgemerkt in der Hotellerie.

Ich war noch weit entfernt, selber Führungskraft zu werden. Doch dieses eine, dieses erste Buch rund um Führung machte mich neugierig auf Leadership.

Ich fing an in den folgenden Jobs meine Führungskräfte und Vorgesetzte aus einer weiteren Perspektive zu betrachten. Nicht nur als der Angestellte, sondern aus der Position:

„Welche Eigenschaften kann ich von ihr/ihm mitnehmen, wenn ich mal Chef bin? Welche lieber nicht?“

Über die Jahre kamen weitere Erkenntnisse dazu. Gute Führungskräfte. Ein paar schlechte Führungskräfte. Durch meine Perspektive konnte ich von beiden Seiten etwas lernen.

Und einige Jahre später durfte ich dann schließlich selbst meine ersten Führungserfahrungen sammeln.

Heute möchte ich dir 3 besondere Bücher vorstellen. Die wichtigsten Bücher für dich als Führungskraft.

Bei der Recherche zu diesem Artikel war ich überrascht, welcher hanebüchener Kokolores teilweise für Führungskräfte empfohlen wird:

Manipulation in der Rhetorik, dunkle Taktiken Menschen zu beeinflussen.

Wer ist da genau die Zielgruppe? Dr Evil? Lord Vader? Hoffentlich keine angehenden Führungskräfte, die wirklich Menschen führen werden.

Inhaltsverzeichnis

© Copyright 2020 Tobias Völlmecke– Urheberrechtshinweis
© Copyright 2018 GABAL– Urheberrechtshinweis

Die 7 Wege zur Effektivität von Stephen R. Covey

Vergesst all die Mode Buzz Wörter, die Trends und Popkultur rund um Führung.

Genau das hat Stephen R. Covey auch 1989 gemacht, als er sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ das erste Mal veröffentlichte.

Klar, er hatte es damals einfacher als wir heute. Damals gab es keine sozialen Medien. Nicht mal Myspace oder StudiVZ. Mit dem Fernsehen hatten wir in 1989 nur einen leichten Vorgeschmack auf die Aufmerksamkeitsfresser unserer Zeit.

Als er mit den Arbeiten an den 7 Wegen begann und alle möglichen Bücher rund um Erfolg für Privat und Führungskraft durchforstete, kam schnell die Ernüchterung. Stephen stellte fest, dass es in vielen Erscheinungen, Büchern und Artikeln nur um Schein statt Sein geht.

„Wie kann ich ein möglichst erfolgreiches Bild nach außen vermitteln?“ Covey erkannte schnell, dass dieser Weg nicht nachhaltig ist. Ihm waren Integrität und das langfristige Glück wichtiger. Er entdeckte 7 Verhaltensweisen bei erfolgreichen Menschen aus verschiedenen Kulturen und verschiedenen Zeiten.

Diese Verhaltensweisen sind wie Naturgesetze. Allgemeingültige Prinzipien.

Dabei unterscheidet Covey nicht zwischen beruflichen und privaten Erfolg. Beides ist eng miteinander verknüpft.

Vom TIME-Magazine im August 2011 wurde „Die 7 Wege zur Effektivität“ als eines der einflussreichsten Managementbücher ausgezeichnet.

Die wahre Kraft der 7 Wege liegt in ihrer Kombination. Auch wenn theoretisch jeder Weg für sich einzeln umsetzbar wäre, ohne die anderen zu kennen.

Seit 2010 begleiten mich „Die 7 Wege der Effektivität“. Als Training, als Konzept, als Buch und als Hörbuch. Die Prinzipien, die Covey vorstellt sind zeitlos.

Und auch auf unsere heutigen Probleme und Herausforderungen anwendbar.

Und die Frage nach dem Warum gab es schon lange vor Sineks „Start with the why“ bei Covey.

Covey starb 2012. Er hat uns mit dem Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ ein Meisterwerk hinterlassen.

Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für jede Führungskraft. Egal ob schon 10 Jahre dabei oder in der ersten Führungsaufgabe.

Meine wichtigsten Learnings und Erkenntisse:

Das emotionale Beziehungskonto stammt zwar nicht im Original von Covey, jedoch durfte ich hier das erste Mal mit dem Konzept in Berührung kommen. Es besagt, dass wir bei allen Menschen, mit denen wir regelmäßig zu tun haben, ein Beziehungskonto haben. Wenn wir beispielsweise ein Versprechen brechen bei der Person, bedeutet dies eine Abhebung.

Ein weiteres, besonderes Learning war das Thema Leitbild. Was möchte ich im Leben erreichen? Was möchte ich hinterlassen? Covey rät, unsere Handlungen entsprechend unseres Leitbildes auszurichten.

Einfach gesagt:

Stelle das kurzfristige Glück hinter das langfristige Glück.

Ich habe durch die 7 Wege das Leitbild kennenlernen dürfen. Und es begleitet mich bis heute. Alle paar Jahre stelle ich mein persönliches Leitbild auf den Prüfstand.

Hier findest du einen Artikel über dein persönliches Leitbild. Und wie du es entdeckst.

Was findest du in „Die 7 Wege zur Effektivität“?

Das Buch ist eine Grundlage für Führungskräfte. Ein ganzheitliches Konzept für langfristigen privaten und beruflichen Erfolg.

Es geht um Selbstmanagement und Beziehungsmanagement.

Ja, „Die 7 Wege zur Effektivität“ ist sicherlich keine leichte Kost.

Schnelle Lösungen suchst du hier vergeblich.

Management- und Führungsstile kommen und gehen. Doch die „Die 7 Wege der Effektivität“ sind immer noch aktuell und haben alle diese Trends überstanden.

© Copyright 2022 Tobias Völlmecke– Urheberrechtshinweis

Die 7 Wege zur Effektivität (Stephen R. Covey)

1. Weg: Pro-aktiv sein

Prinzipien der persönlichen Vision

2. Weg: Schon am Anfang das Ende im Sinn haben

Prinzipien der persönlichen Führung

3. Weg: Das Wichtigste zuerst tun

Prinzipen des persönlichen Managements

4. Weg: Gewinn/Gewinn denken

Prinzipien der zwischenmenschlichen Führung

5. Weg: Erst verstehen, dann verstanden werden

Prinzipien der einfühlenden Kommunikation

6. Weg: Synergien schaffen

Prinzipien der kreativen Kooperation

7. Weg: Die Säge schärfen

Prinzipien der ausgewogenen Selbst-Erneuerung

© Copyright 2013 mvg Verlag– Urheberrechtshinweis

Kommunikationstraining von Vera F. Birkenbihl

Physiklehrerin Look und Overhead Projektor. Vera Birkenbihl, die bekannte Management Trainerin. Die Frau war ihrer Zeit weit voraus und ist immer noch topaktuell. Vera starb 2011 und war vor allem für ihr Thema spielerische Wissensvermittlung bekannt. Und bis heute beliebt.

Ihr Buch „Kommunikationstraining“ (im Vergleich zu „Gefangen am runden Tisch“ und „Die 7 Wege der Effektivität“) ist kurz und knackig. Immer wieder gibt es Praxisübungen. Du liest es nicht in einem durch. Sondern bekommst, wie in einem Kurs, kleine Aufgaben.

Sie stellt dort einen einfachen, aber wirkungsvollen Kommunikationsleitfaden vor. Gehirngerecht, das war auch Birkenbihls Spezialgebiet. Quasi anwenderfreundlich.

„Tobi, ich dachte es geht um Bücher für mich als Führungskraft? Warum ein Buch über Kommunikation?“

Kommunikation wird im Führungskontext massiv unterschätzt. Wenn du Führungskraft bist, dann zählt die Leistung deines Teams. Das nur performen kann, wenn du die Themen richtig und effektiv kommunizierst.

Die größte Stolperfalle beim Thema Kommunikation? Davon auszugehen, dass mein Gegenüber tickt so wie ich.

Meine wichtigsten Learnings und Erkenntnisse

Das Modell des „psychologischen Nebels“ beschreibt eine Kommunikationsfalle.

Stell dir vor, du fährst eine leere, lange Landstraße. 100 KM/H. Und dann taucht auf einmal Nebel auf. Dichter Nebel. Du siehst fast nichts mehr. Dann… was machst du? Klar! Runter vom Gas.

Das kann uns auch im Gespräch passieren. Wir kommen auf ein Thema oder eine Sache, die beim Gegenüber einen Nebel auslöst. Psychologischen Nebel. Die Wahrnehmung wird eingeschränkt. Egal, was du noch vermitteln möchtest. Das wird bei deinem Gesprächspartner wahrscheinlich nicht mehr ankommen. Durch den Nebel sind keine klaren Gedanken mehr möglich.

Du hast einen „wunden Punkt“ getroffen. Weitere Kommunikation im gleichen Tempo macht hier wenig Sinn.

Doch wie handeln wir stattdessen?

Noch mehr Argumente, noch mehr Überzeugungsarbeit.

Vollgas!

„Na warte, ich überzeuge den schon!“

Was natürlich… das Ganze nur noch schlimmer macht.

Wenn du selbst oder deine Gesprächspartnerin im psychologischen Nebel bist, erkenne das an und nimm das Tempo raus.

„Ich merke, dass das Thema dich gerade sehr beschäftigt. Wollen wir eine Pause machen und morgen dazu weiter sprechen?“

Birkenbihl beschreibt eine optimale Kommunikation damit, die Vorstellungen und Bilder des Gegenübers zu beachten.

Ein weiteres, starkes Learning aus „Kommunikationstraining“ ist das Thema Selbstwertgefühl. Jeder Mensch möchte wertvoll sein. Das Selbstwertgefühl ist unser zentrales Sein, worauf wir alles andere beziehen.

Birkenbihl schreibt, dass eine optimale Kommunikation nur möglich ist, wenn wir auch das Selbstwertgefühl des Gegenübers achten.

Und natürlich darf das Thema Zweinigung nicht fehlen. „Einigen wir uns darauf, dass wir keine Einigung erzielen.“ Anstatt dem Gegenüber die eigene Meinung mit aller Kraft über zu helfen.

Das funktioniert nicht ohne eine tolerante Grundhaltung.

Was findest du in „Kommunikationstraining“?

Stell dir das Buch wie einen kleinen Werkzeugkoffer vor. Durch die enge Verknüpfung mit den Praxisübungen kommst du zügig ins Nutzen. Kein reines Konsumieren. Kein In-einem-Durchlesen. Sondern etappenweise.

Durch dieses Konzept ist das Buch daher auch geeignet für den Typ „Ich lese eigentlich keine Bücher“.

Wer hier dunkle Manipulationstechniken erwartet, um schnell sein Thema durchzudrücken, wird enttäuscht sein. Es geht darum, die andere Seite wirklich zu verstehen. Die Reaktionen des Gegenübers richtig einzuordnen.

© Copyright 2008 Wiley-VCG GmbH– Urheberrechtshinweis

Gefangen am runden Tisch von George Kohlrieser

Dieses Buch war ein Staubfänger.

Über ein Jahr stand es bei mir im Regal. Unberührt. Es war ein Geschenk, doch der Titel „Gefangen am runden Tisch“ war auf dem Spannungsniveau eines Hallen Halma Turniers in der Kreisklasse Nord.

„Hostage at the round table“ ist der Original Titel, der deutlich näher am Inhalt ist. Zum Glück und Dank eines langweiligen Abends griff ich mir es vor langer Zeit aus dem Regal.

„Mal reinschauen.“

Ich blätterte drin und wurde schnell in den Bann gezogen. Der Autor George Kohlrieser war lange Verhandlungsführer für Geiselnahmen, bevor er sein Wissen auf Wirtschaft und Business übertrug.

In jungen Jahren wurde er selbst einmal Opfer einer Geiselnahme im Krankenhaus. Bei Verhandlungen rund um Geiselnahmen geht es darum, einen Perspektivwechsel beim Täter zu erzeugen.

In unserem beruflichen und privaten Alltag kommen wir immer wieder in Situationen, in denen wir meinen, keine Wahl zu haben. In denen wir zu „Geiseln der Situation“ werden. Manchmal sind andere Menschen diese „Geiselnehmer“. Und manchmal sind es unsere eigenen Gefühle und Vorstellungen.

Meine wichtigsten Learnings und Erkenntnisse

Hast du schon mal einen Fisch ausgenommen? Das ist nicht unbedingt eine schöne Aufgabe. Blutig und übelriechend. Wenn du den Fisch essen möchtest, dann gehört das dazu.

Doch wenn du den Fisch unter den Tisch liegen lässt, fängt er an zu gammeln und zu stinken. Und zwar noch viel mehr als beim Ausnehmen.

Bei Problemen und Konflikten ist es genauso. Kohlrieser sagt: „Der Fisch muss auf den Tisch.“ Sollte ein Konflikt nicht offen angesprochen werden, fängt er an zu faulen. So kann dieser Konflikt zu einem viel größeren Problem führen.

Kohlrieser rät, Konflikte als gemeinsames Projekt für beide Seiten anzugehen. Den Fisch gemeinsam auszunehmen.

Und nicht den Fisch dem Anderen um die Ohren hauen.

Was für ein wunderbarer und starker Vergleich! Bevor wir das Festmahl genießen dürfen, müssen wir den Fisch ausnehmen.

Was findest du in „Gefangen am runden Tisch“?

Das Buch ist eine Anleitung zum Erkennen und Steuern unserer eigenen Gefühle. Wenn wir Führen wollen, setzt das Selbstführung voraus.

An vielen Stellen wirkt „Gefangen am runden Tisch“ einfach. Wenn Kohlrieser über das Offensichtliche spricht.

Doch gerade hier liegt die besondere Kraft des Buches. Denn gerade in diesen scheinbar simplen Erkenntnissen nimmt dich der Autor in seinen Tauchgang mit.

Gefangen am runden Tisch (George Kohlrieser)

– Sprechen Sie die Situation klar an.

– Bauen Sie echte Beziehungen auf – auch zum „Feind“.

– Denken Sie niemals wie eine Geisel.

– Nutzen Sie die Macht von Dialog und Verhandlung.

– Seien Sie selbst eine verlässliche Basis und bilden Sie so Vertrauen.

– Verstehen Sie, dass eine Person niemals das Problem ist.

– Richten Sie Ihr geistiges Auge auf Erfolg.

Finale

„Die 7 Wege zur Effektivität“, „Kommunikationstraining“ und „Gefangen am runden Tisch“ sind aus meiner Sicht Must-Reads für jede Führungskraft, diese Bücher solltest du lesen.

Klar, nur durch Bücher lesen wirst du nicht zu einer guten Führungskraft.

Nichts kann die Praxis ersetzen. Die Erfahrungen. Kein Buch, kein Coaching, kein Mentoring.

Als erfahrene Führungskraft und zertifizierter Coach unterstütze ich dich bei allen Herausforderungen rund um Führung, lass uns sprechen.

Wasserkreise-Trainings und Coaching für Vertrieb und Führungskräfte

über den Autor

Tobias Völlmecke

Persönlichkeit führt und verkauft. Ich schreibe seit 2021 in meinem Blog und Newsletter über Vertrieb und Führung. Als Sales Coach unterstütze ich Unternehmen mit Training und Coaching für Vertrieb und Führung.

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