8 Führungsfehler und wie du sie vermeidest

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April 1, 2022 in Führung

„The first method for estimating the intelligence of a ruler is to look at the men he has around him.“

Niccolo Macchiavelli (1469-1527)

Sprechen wir über Führungsfehler. Führungsfehler schaden nicht nur dem Team. Sondern auch und ganz besonders der Führungskraft selbst.

Was es nicht alles heutzutage rund um Führung gibt. Viele Führungsstile und noch mehr Führungsrollen. Mal soll die Führungskraft Coach sein, mal die Antreiberin und dann soll wieder alles ganz familiär sein.

Fakt ist: Die Ansprüche an Führung sind massiv gestiegen in den letzten Jahren. In unserer sich immer schneller wandelnden Zeit kommen ständig neue Herausforderungen auf Firmen und damit auch auf Führungskräfte zu.

Es geht längst nicht mehr nur um Digitalisierung und Veränderung.

Mit den steigenden Ansprüchen an Leadership werden die Fallen und Fehler rund um Führung zunehmen.

Als Coach unterstütze ich dich bei allen Themen rund um Führung, Veränderung und Vertrieb. Lass uns sprechen.

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In diesem Beitrag möchte ich gerne ein paar Führungsfehler unter die Lupe nehmen. Und natürlich, wie es besser geht.

Das Problem ist, dass viele dieser Fehler lange nicht auffallen oder vielleicht sogar unter einem nützlichen Deckmantel daherkommen. Und selbst wenn sie auffallen. Wer sagt es der Führungskraft?

Es lohnt sich für alle Chefs und Chefinnen, die Punkte selbstkritisch durchzugehen. Ich habe viele dieser Fehler selber begangen und begehe manche heute noch. Manche habe ich selber als Mitarbeiter erlebt. Wenn du Ergänzungen hast, freue ich mich auf deinen Hinweis in den Kommentaren.

Folgende Führungsfehler schauen wir uns in diesem Beitrag an:

Stark von Rache getrieben sein

Grundsätzlich ist Rache als Treiber für Führungskräfte eigentlich nicht negativ. Rache bedeutet, dass die Leaderin gerne „quitt“ sein möchte. Ein Streben nach Gerechtigkeit und Ausgleich. Hinter diesem Motiv steht so etwas wie: „So lasse ich nicht mit mir umgehen“.

Also ein starker Antrieb und besonders im Bereich Sales und Führung wichtig. Doch gefährlich wird es, wenn die Führungskraft zu stark durch Rache getrieben ist. Wenn sie gerne „nachtritt“. Wenn das Verhalten zu destruktiv wird.

Beispiel: Wie verhält sich die Führungskraft, wenn eine Mitarbeiterin das Unternehmen verlässt? Wird nochmal auf die Schwächen aufmerksam oder ein schlechtes Gewissen gemacht? Davon hast du nichts als Führungskraft außer die Befriedigung deines Rachegefühls.

Der Führungsfehler „Zu stark von Rache getrieben sein“ kann sogar lange als Stärke wahrgenommen werden. „Klasse, wie der sich durchsetzt!“

Falls du zu diesem Führungsfehler neigst, versuche es doch mit etwas mehr Gelassenheit. Nicht jeder Kampf lohnt sich. Nicht immer müssen wir quitt sein.

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Keine oder mangelnde Kommunikation

Ein besonders fataler Führungsfehler ist mangelnde oder keine Kommunikation mit dem Team. Wenn die Chefin zu wenig kommuniziert sind Konflikte vorprogrammiert. Dinge werden überinterpretiert. Das Team fühlt sich im Stich gelassen.

Menschen können eher mit schlechten Nachrichten umgehen als mit Ungewissheit.

Über den Erfolg als Führungskraft entscheidet nicht die Führungskraft, sondern die Leistung des Teams. Aus diesem Grund ist die Fähigkeit zu Kommunizieren, zu Präsentieren und zu Vermitteln maßgeblich.

Ein weiteres Beispiel ist, wenn die Führungskraft keine Rückmeldungen gibt. Wie soll so eine Entwicklung der Mitarbeiter möglich sein?

Wie sieht deine Kommunikation aus? Wie oft und wie intensiv tauscht du dich mit deinem Team und mit deinen Mitarbeitern aus? Ein Zuviel ist hier in jedem Fall gesünder als ein Zuwenig.

Keine Entwicklungsmöglichkeiten bieten

Eine Führungskraft ist in den heutigen Zeit froh, wenn ihr Team vollständig ist. Schnell können wir hier in Versuchung geraten, alle an ihrem Platz zu halten. Das mag für den kurzfristigen Gewinn eine gute Lösung sein. Doch auf lange Sicht wird das dazu führen, dass sich High Performer außerhalb der Firma orientieren.

„Aber dann ist sie ja nicht mehr in meinem Team!“ Richtig, aber vielleicht noch in deinem Unternehmen.

Ich durfte diese Erfahrung selber schon schmerzlich machen. Wenn ich mich für den kurzfristigen Erfolg gegen den langfristigen entscheiden habe.

„Ich kann sie da nicht rausnehmen, sie ist schließlich die Beste in dem Team.“

Auf alles eine Antwort haben

Als junge Führungskraft hatte ich besonders in meinen frühen Jahren versucht, auf alles eine Antwort zu haben. Schließlich war ich doch der Chef! Dabei bin ich in die ein oder andere Falle gestolpert.

Der Teufelskreis ist, dass dieser eigentlich gut gemeinte Ansatz („ich bin Führungskraft, ich muss eine Antwort darauf haben, wie es laufen soll!“) dazu führt, dass du deinem Team die Selbstständigkeit nimmst. Ein Führungsfehler, der besonders verführerisch ist.

Egal, wie stark du als Führungskraft bist (oder auch glaubst zu sein), du wirst nicht alle Lösungen parat haben. Es ist ratsam, empathisch und offen zu zuhören und die Situation aus Sicht des Teammitglieds zu verstehen. Wenn du sofort eine Antwort vorbereitest, wird dir das nicht gelingen.

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Keine Vorhersehbarkeit für dein Team

„Don`t let them know your next move“

So oder ähnlich habe ich einen Tipp für Führungskräfte in einem Ratgeber gelesen. Das mag sich auch erstmal weise und smart anhören. Und vielleicht steckt da noch Wahrheit drin, wenn es zum Beispiel um deine Konkurrenz geht. Doch katastrophal kann dieser Ratschlag in Zusammenhang mit deinem Team sein.

Besser ist es, wenn du vorhersehbar handelst. Wenn dein Team weiß, Reiz A sorgt für Reaktion A. Und nicht Reaktion B, C oder Z.

Du könntest diesen Punkt auch übersetzen mit mangelnder Transparenz.

Versuche, transparent zu handeln.

Geringe Risikobereitschaft

Bei Führungskräften mit Entscheidungsschwäche schwingt oft eine Angst mit, einen Fehler zu machen. Das ist in der Natur vergleichbar mit „tot stellen“ als Reaktion. Dabei scheuen sie das Risiko. Doch diese Reaktion führt paradoxerweise dazu, dass genau das eintritt, was sie verhindern wollen. Sie machen einen Fehler durch das Nicht Entscheiden.

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung. Vielleicht mit dem Risiko, sich falsch zu entscheiden. Doch danach weiß ich es besser. Und somit ist auch eine Fehlentscheidung eine Weiterentwicklung.

Eine besonders intensive Auswirkung vom Führungsfehler „geringe Risikobereitschaft“: Es allen recht machen zu wollen. An dieser Stelle scheitern viele Führungskräfte. Gewöhne dich an den Gegenwind.

Gefühle unterdrücken

„Jetzt reiß dich mal zusammen!“

Wenn wir Gefühle unterdrücken, werden sie sich auf anderem Wege Ausdruck verschaffen. Gefühle und Emotionen sind Energie. Die kann nicht einfach verschwinden.

Das gilt zum einen, zu deinem Umgang mit den Mitarbeitern. Wenn ein Thema „drückt“ sei als Führungskraft mutig und stelle den „pinken Elefanten“ mitten auf den Tisch. Erkenne aufrichtig an, wenn dein Team sich über ein Thema oder eine Umsetzung aufregt. Auch wenn du es als Führungskraft anders siehst. Versuche, die Perspektive zu wechseln.

Umgekehrt gilt das natürlich auch für deine eigenen Gefühle. Wir sind in dem schnellen Rhythmus unserer Zeit und den immer höheren Anforderungen gefangen. Da bleibt keine Zeit für Gefühle.

Sag nicht „alles gut“ zu dir selbst, wenn nicht alles gut ist.

Nimm dir Zeit für dich und horche in dich rein. Was hat die Situation heute in dir ausgelöst? Warst du wütend? Warst du traurig? Lasse deine Gefühle bewusst zu. Das heißt nicht, dass du dich von ihnen kontrollieren lassen sollst.

Das innere Kind. Wenn wir Gefühle unterdrücken, werden diese sich anders Ausdruck verschaffen. Ein häufiger Führungsfehler.
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Geringes Vertrauen

Du wirst belogen werden. Du wirst enttäuscht werden. Ja, das gehört dazu als Führungskraft.

„Mehr Kontrolle, mehr Druck und weniger Vertrauen.“ wird deine innere Stimme rufen. Erst leise, doch mit jeder neuen Situation, mit jeder neuen Enttäuschung immer lauter.

Wenn wir diesem Ruf nicht widerstehen, werden wir verbitterte Chefs.

Erkenne an, dass Menschen Fehler machen und dass dein Vertrauen missbraucht wird. Doch gebe trotzdem einen Vorschuss Vertrauen in jedes Teammitglied. Versuche, mit einem optimistisch-realistischen Blick eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Vertrauen herrscht.

Und erinnere dich besonders daran, wenn du auf die Probe gestellt wirst.

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Falls du noch keine Führungsverantwortung hast und dich gerne weiterentwickeln möchtest:

Das waren 8 Führungsfehler, welche weiteren fallen dir noch ein?

über den Autor

Tobias Völlmecke

Persönlichkeit führt und verkauft. Ich schreibe seit 2021 in meinem Blog und Newsletter über Vertrieb und Führung. Als Sales Coach unterstütze ich Unternehmen mit Training und Coaching für Vertrieb und Führung.

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